Der Belchen Tunnel in der Schweiz
Der Belchen Tunnel in der Schweiz
Der Belchen Tunnel, ein architektonisches Meisterwerk im Herzen der Schweiz, stellt nicht nur eine wichtige Verkehrsader für die Region dar, sondern symbolisiert auch den Fortschritt und die Ingenieurskunst der modernen Tunnelbaukunst. Er verbindet die malerischen Landschaften des Jura mit der pulsierenden Metropole Basel und ermöglicht eine schnellere und sicherere Durchquerung der Gebirgsregion. In einer Zeit, in der Mobilität und nachhaltige Verkehrslösungen zunehmend an Bedeutung gewinnen, stellt der Belchen Tunnel ein faszinierendes Beispiel für die Herausforderungen und Chancen dar, die mit dem Bau von Infrastrukturprojekten in anspruchsvollen geographischen Lagen verbunden sind. Der Belchen Tunnel ist vignettenpflichtig und weist insgesamt drei Röhren auf, wobei immer nur zwei gleichzeitig in Betrieb sind.
Das Wichtigste in Kürze:
- Der Tunnel stellt eine Wichtige Nord-Süd-Verbindung in der Schweiz dar.
- Der Tunnel hat eine Gesamtlänge von 3.200 Metern.
- Der Tunnel hat je drei Röhren, wobei eine ausschließlich für Wartungs- und Notdienste frei ist.
Die Vorgeschichte des Belchen Tunnels in der Schweiz
Vor der Errichtung der Nationalstraße A2 und des Belchen Tunnels war der Verkehr von der Nordwestschweiz und Deutschland hauptsächlich auf Landstraßen angewiesen, die über den Oberen und Unteren Hauenstein-Pass ins Mittelland führten. Mit dem kontinuierlichen Anstieg des Verkehrsaufkommens, der an Spitzentagen bis zu 3500 Fahrzeuge durch das Stadttor von Liestal drängte, wurde es zunehmend notwendig, effektive Lösungen zu finden. Die Planung und umfangreiche geologische Studien für eine Nationalstraße durch das Arisdorfer- und Diegtertal sowie den Bau eines Tunnels unter dem Belchen entwickelten sich über Jahre. Im Februar 1960 erhielt das Projekt schließlich die offizielle Genehmigung, um umgesetzt zu werden.
Bau und Erneuerung des Tunnels
Zwischen 1963 und 1966 durchdrangen leistungsstarke Bohrmaschinen den Jurafels und schufen zwei Tunnelröhren, die jeweils in einem Abstand von 40 Metern voneinander verlaufen. Diese Röhren werden durch sieben Querstollen miteinander verbunden, von denen drei als Lüftungsschächte zur Erdoberfläche führen. Das nördliche Tunnelportal liegt auf einer Höhe von 605 m ü. M., das südliche Portal befindet sich bei 610 m ü. M., während der höchste Punkt des Tunnels bei 618 m ü. M. liegt. Der erste Durchschlag wurde am 16. Oktober 1964 vollzogen, und im Dezember 1970 wurde der Tunnel letztendlich für den Straßenverkehr freigegeben.
Aufgrund des enormen Drucks, der durch die wasserhaltigen Anhydrit-, Gips- und Tonmineralien hervorgerufen wurde, traten schon bald nach der Inbetriebnahme Abplatzungen und Deformationen an den Wänden und der Sohle des Tunnels auf. Dies führte dazu, dass der Tunnel mehrfach zum Sanierungsstandort erklärt werden musste. Zwischen 2001 und 2003 wurden die beiden Tunnelröhren abwechselnd gesperrt, um umfangreiche Reparaturarbeiten und notwendige Anpassungen an die neuesten Sicherheitsstandards durchzuführen. Während der Phase, in der nur eine Röhre mit Gegenverkehr in Betrieb war, kam es häufig zu erheblichen Verkehrsbehinderungen und langen Staus auf beiden Seiten des Tunnels.
Die Theorie der drei Röhren
Um Staus während Sanierungs- und Wartungsarbeiten zu vermeiden und jederzeit zwei fahrbare Tunnelröhren mit je zwei Fahrspuren bereitzustellen, wird eine zusätzliche Röhre neben den bereits bestehenden in den Berg hinein gebaut. Am 26. März 2003 gab der Bundesrat seine Zustimmung zu diesem Projekt, das anschließend auch von der Bevölkerung der Kantone Basel-Landschaft und Solothurn befürwortet wurde.
In Zukunft sollen im regulären Betrieb die beiden äußeren Röhren genutzt werden, während die mittlere Röhre als Flucht- und Rettungsweg sowie als Fahrbahn während der jährlichen Wartungsarbeiten zur Verfügung steht. Die offizielle Einweihung der Baustelle fand im Dezember 2015 statt, und der neue Tunnel soll im Jahr 2022 den Betrieb aufnehmen. Nach Fertigstellung werden die beiden bestehenden Röhren nacheinander instandgesetzt. Es ist wichtig zu betonen, dass der Neubau des Sanierungstunnels nicht zu einer Erhöhung der Kapazität führen wird. Nach Abschluss der Arbeiten werden den Fahrzeugführern lediglich zwei Tunnelröhren mit insgesamt vier Fahrstreifen bereitstehen. Die mittlere Röhre wird dann, außer bei Wartungsarbeiten in einer der anderen Röhren, als Fluchtstollen dienen.
Am 9. Februar 2016 begann der Bau der rund 500 Millionen Franken teuren Sanierungsröhre beim Südportal des Belchen Tunnels. Diese ist ebenfalls für eine Inbetriebnahme im Jahr 2022 vorgesehen.
Fragen und Antworten zum Belchen Tunnel in der Schweiz
Ist der Belchen Tunnel in der Schweiz mautpflichtig?
Nein, hier gilt nur die allgemeine Vignettenpflicht für die Schweiz. Sie müssen also nicht noch eine extra Maut bezahlen. In der Schweiz gibt es nur zwei Tunnel, die eine separate Maut benötigen. Der Große Sankt-Bernhard-Tunnel sowie der Munt-La-Schera Tunnel.
Wie viele Röhren hat der Belchen Tunnel in der Schweiz=
Der Belchen Tunnel in der Schweiz hat drei Röhren, wobei stets maximal zwei Röhren in Benutzung sind. Dabei handelt es sich um die beiden äußeren Röhren. Die Dritte wird für den Unterhalt des Tunnels freigehalten und ist dementsprechend nur für die Rettungsdienste, Umleitungen oder sonstige Zufahrten angedacht.
Wie lang ist der Belchen Tunnel in der Schweiz?
Der Belchen Tunnel in der Schweiz hat eine Gesamtlänge von 3.200 Metern.